Paris/Berlin - Der angeschlagene Medienkonzern Vivendi Universal trennt sich für einen Milliardenbetrag endgültig von seiner Wasser- und Umweltsparte und kann dadurch seine Schulden mehr als halbieren. Zum Abschluss der Transaktion am 24. Dezember erhalte der Konzern rund 1,86 Milliarden Euro, teilte Vivendi Universal in Paris mit.
Aber «Vivendi bleibt in Berlin», sagte am Montag ein Sprecher von Vivendi Water gegenüber der Berliner Morgenpost. Die Anteile an den Berliner Wasserbetrieben werde das Unternehmen behalten. Vivendi hält mit RWE jeweils 24,95 Prozent, die restlichen 50,1 Prozent liegen beim Land Berlin. Auch die Forschungseinrichtung Kompetenzzentrum Wasser und die Vivendi-Stiftung für soziale Einrichtungen würden weitergeführt, sagte der Sprecher.
Der Schuldenstand von Vivendi Universal wird sich nach Angaben des Konzerns durch den Verkauf am Jahresende auf etwa 14 Mrd. Euro verglichen mit 37 Mrd. Euro Ende 2001 verringert haben. Bei Vivendi Environnement hatte der Vivendi-Universal-Konzern einen Großteil seiner Schulden aufgeführt, die nach der Trennung nun nicht mehr in der Bilanz erscheinen.
Die Anteile am weltgrößten Wasserversorger Vivendi Environnement werden nach Unternehmensangaben an eine Gruppe französischer Investoren verkauft, zu der die großen Finanzinstitute des Landes wie BNP Paribas, Axa oder AGF sowie der Energiekonzern EDF gehören. Der Verkauf der Beteiligung werde in zwei Schritten vollzogen. Die Investorengruppe erwirbt zunächst 20,4 Prozent und übernimmt zugleich eine Option auf die restlichen 20,4 Prozent, die bis Ende 2004 ausgeübt werden soll. Die Aktie von Vivendi legte in Paris in einem insgesamt leicht schwächeren Markt um gut zwei Prozent auf knapp 14,50 Euro zu.
Vivendi Universal war aus dem Umbau des traditionsreichen früheren Wasserversorgungskonzerns Compagnie Générale des Eaux zu einem großen Medienkonzern entstanden. Der ehemalige Vorstandschef Jean-Marie Messier war weltweit auf Einkaufstour gegangen und hatte den Konzern in die oberste Medienliga gebracht, aber auch tief in die Verlustzone. La/dpa