Weiter in der Krise

Lutz Frühbrodt

Endlich wieder mal gute Nachrichten von der Deutschen Telekom: Die Mobilfunktochter T-Mobile schreibt ihr bestes Halbjahr und erhält von der EU-Kommission offenbar grünes Licht für die UMTS-Kooperation mit dem Konkurrenten MMO2. So kann das Unternehmen beim Bau seines Netzes für den multimediafähigen Mobilfunk mehrere Milliarden Euro sparen. T-Mobile wirkt besser denn je gerüstet für den Börsengang - wenn es nicht eine Reihe von Unwägbarkeiten gäbe. So hat T-Mobile als Marktführer im deutschen Mobilfunk zwar die besten Aussichten, beim neuen UMTS-Standard zu reüssieren, leidet aber wie die gesamte Branche darunter, mobile Datendienste überhaupt erst in kommerzieller Breite zum Laufen bringen zu müssen. Trotz aller Kooperationen fallen Lizenz- und Netzbaukosten von mehr als zehn Mrd. Euro an, die erst einmal verdient werden wollen. Was die Superzahlen zudem nicht darlegen, ist die strukturelle Schwäche von Voicestream. Die US-Mobilfunktochter kann allein nicht überleben. Und so gilt trotz toller Zahlen: Die Krise ist noch nicht voll ausgestanden.