Aktienoptionspläne für Spitzenmanager sind eine Aufforderung zu Bilanzmauscheleien. Gute Unternehmenszahlen katapultieren die Aktien nach oben, was schließlich auch den Führungskräften üppige Zusatzeinnahmen bescheren kann. Diese Leistungsanreize für das Management sollen sich für das Unternehmen und die Arbeitsplätze auszahlen, doch nicht immer sind Zusatzeinkommen und Firmensituation im Lot.
Die Aktienoptionen für die Telekom-Führung und große Teile des Managements geraten vor den Hiobsbotschaften aus der amerikanischen Vorzeige-Wirtschaft in ein neues Licht. Das vom Grundsatz her richtige Modell, Leistung zu belohnen, ist inmitten einer sich ausbreitenden Selbstversorgungsmentalität pervertiert. Die Optionspläne werden so konstruiert, dass es nicht mehr um das Unternehmen sondern nur um fette Pfründe des Führungspersonals geht. Geschönte Bilanzen sind ein Selbstbetrug. In den USA hat sich bereits gezeigt, dass frisierte Konzernkennzahlen allein der Bereicherung des Managements dienten. Die Bilanzfantasien höhlen Unternehmen bis zum Offenbarungseid aus. Die Zauberkünstler aus den Führungsetagen gehen nach dem Crash allerdings mit Millionen-Abfindungen nach Hause. Der gemeine Arbeitnehmer kann auf drei Monate Konkursausfallgeld und das Arbeitsamt hoffen.