Schlechte Aussichten

Jan Jurczyk

Mit den Beschäftigten des brandenburgischen Luftschiffentwicklers Cargolifter möchte in diesen Tagen wirklich niemand tauschen. Erst wurden die Techniker und Ingenieure vom Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens verunsichert. Dann fegte ein Sturm viele der Hoffnungen hinweg, als er einen Prototypen des Lastenballons CL 75 regelrecht zerfetzte. Und jetzt nehmen die personellen Konsequenzen aus der Luftschiffpleite allmählich Konturen an, wenn auch das Unternehmen anfangs noch versucht hat, zu dementieren, was wohl unvermeidlich ist.

Dabei ist die bevorstehende Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegenwärtig noch die beste Nachricht aus Brand. Sie bedeutet nichts anderes, als dass die Experten eine Perspektive für Cargolifter sehen - in welcher Form auch immer. Dazu gesellen sich die Bemühungen des Landkreises um den Erhalt des Standorts. Allerdings sollten sich weder die Beschäftigten noch die Aktionäre oder auch andere Befürworter des kühnen Projekts allzu große Hoffnungen machen: Hinter vorgehaltener Hand sprechen auch wohlmeinende Beteiligte bereits davon, dass es schon ein Erfolg wäre, wenn lediglich das Cargolifter-Know-how im Lande bleiben würde.