Nürburgring interessiert an EuroSpeedway

Senftenberg - Der Nürburgring hat als erster von mehr als zehn potenziellen Investoren offiziell Interesse am insolventen EuroSpeedway Lausitz angemeldet. Es habe erste Gespräche zwischen dem Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Walter Kafitz, und dem vorläufigen Insolvenzverwalter Udo Feser gegeben, sagte EuroSpeedway-Sprecher Marc-Thorsten Lenze am Dienstag in Senftenberg. Verkaufsverhandlungen gebe es noch nicht.

Potenzielle Investoren kommen aus den USA, Großbritannien und Deutschland. Wegen der schwierigen Rechtslage auf Grund der mit Auflagen verbundenen öffentlichen Förderung der Strecke und unterschiedlicher gesetzlicher Bestimmungen beispielsweise in Deutschland und den USA wurde die weltweit agierende Firma PricewaterhouseCoopers mit den Verkaufsverhandlungen beauftragt.

Mit konkreten Verkaufsgesprächen werde erst nach Einleitung des förmlichen Insolvenzverfahrens am 1. September gerechnet, sagte Lenze. Zum 1. November soll die Auffanggesellschaft für den EuroSpeedway gegründet werden. Diese soll die Vorbereitung und Durchführung der Saison 2003 sichern. Zugleich würde die bisherige komplizierte Eigentümerstruktur mit der Immobilienfirma IBG, einer Tochter der Bankgesellschaft Berlin, als Mehrheitsgesellschafter sowie dem Oberspreewald-Lausitz-Kreis und der Dekra als Minderheitsgesellschaftern aufgelöst.

Die Zusammensetzung der Auffanggesellschaft stehe noch nicht fest. Ohne frisches privates Kapital müsste sich der Lausitzring 2003 darauf beschränken, die Strecke für Wettbewerbe zu vermieten. Großveranstaltungen wie die US-Champ-Car-Serie könnten nicht ausgetragen werden, weil für sie der EuroSpeedway als Veranstalter auftreten müsste, was aber das finanzielle Risiko kaum ermöglicht. ddp