Neue Runde im Machtkampf bei Pixelpark

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Berlin - Beim angeschlagenen Internet-Dienstleister Pixelpark geht der Machtkampf um die Unternehmensführung in eine neue Runde. Der Medienkonzern Bertelsmann bestätigte am Montag, dass er sich von seinem Mehrheitsanteil an dem Berliner Unternehmen getrennt hat. Die beiden neuen Miteigentümer gehören zum Umfeld des bisherigen Alleinvorstands Paulus Neef, der kurz vor Weihnachten seine fristlose Kündigung bekommen hatte. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung wollen sie die Rückkehr des Pixelpark-Gründers durchsetzen.

Die neuen Aktionäre sind der frühere Chef des Musikkonzerns Universal, der Hamburger Medienmanager Wolf-Dieter Gramatke, sowie der Chef des Potsdamer Multimedia-Unternehmens Mediacs, Axel Fischer. Beide halten seit dem 23. Dezember je 20,1 Prozent. Nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung soll lediglich ein symbolischer Kaufpreis von jeweils einem Euro für die Aktienpakete gezahlt worden sein. Der bisherige Mehrheitsaktionär Bertelsmann, der mehr als 63 Mio. Euro in Pixelpark steckte, verfügt nun nur noch über 20 Prozent.

Die Krise bei dem einstigen Börsenliebling Pixelpark, der heute hohe Verluste schreibt, hatte sich in den vergangenen Wochen dramatisch zugespitzt. Bisheriger Höhepunkt war die Ablösung des 42-jährigen Neef durch den früheren Aufsichtsratschef Jürgen Richter (61). Als Grund für den Rausschmiss wurde unter anderem der völlig überteuerte Erwerb eines Schweizer Tochterunternehmens genannt, bei dem private Kontakte Neefs eine Rolle gespielt haben sollen.

Die beiden neuen Aktionäre kritisierten nun, dass durch den «abrupten Vorstandswechsel» das beschlossene Restrukturierungskonzept gefährdet sei. Zugleich verlangten Fischer und Gramatke, Neef wieder zurück in den Vorstand zu holen. «Das Unternehmen Pixelpark lebt von und mit Paulus Neef», sagte Gramatke.

Die neue Aktionärsstruktur bietet Neef nun die Möglichkeit, gemeinsam mit der Privatbank Sal. Oppenheim ein Comeback einzuleiten. Die Kölner Bank verfügt derzeit über die Stimmrechte für seine eigenen Pixelpark-Anteile von 17,7 Prozent. Zusammen mit den beiden 20-Prozent-Anteilen Gramatkes und Fischers käme er dann auf eine Mehrheit. dpa/ddp