Die Bankrotterklärung von United Airlines war unausweichlich. Die Beschäftigten der zweitgrößten US-Fluggesellschaft hatten sich vor den Anschlägen in den USA nahezu die höchsten Gehälter der Branche erkämpft - eine schwere Belastung für die Zeit nach dem 11. September. Während Star-Alliance-Partner Lufthansa etwa ein Viertel der Kosten für Gehälter aufwenden muss, sind es bei United 47 Prozent. Zudem hat sich die Branche in den USA nicht so schnell wieder erholt wie in Europa. Zuletzt reichten die laufenden Einnahmen nicht mehr aus, um die Schulden zu bedienen.
Die Kreditgeber werden nach dem Antrag auf Gläubigerschutz jetzt erst einmal warten müssen. Der Flugbetrieb dürfte aber uneingeschränkt weitergehen. United hat nun 18 Monate Zeit, um die Sanierung voranzutreiben.
Überleben wird die Gesellschaft nur, wenn der neue United-Chef Glenn Tilton Überkapazität und damit weitere Stellen abbauen kann. Ein sehr schwieriges Geschäft in einem Unternehmen, dass in der Mehrheit der Belegschaft gehört. Der Antrag auf Gläubigerschutz ist für ihn deshalb wohl eher hilfreich als bedrohlich. Denn den Gewerkschaften reicht offenbar ein drohender Irak-Krieg nicht aus, um auf einen harten Sanierungskurs einzuschwenken.