Günter Netzers Sportrechtefirma ändert Namen

Zürich - Die Schweizer Sportrechtefirma Kirch Sport erinnert ab nächstem Jahr mit ihrem Namen nicht mehr an die untergegangene Mutter Kirch und tritt unter der Bezeichnung Infront auf. Die Holding mit Sitz in Zug bleibe der wichtigste Marketing-Partner der FIFA, sagte FIFA-Präsident Sepp Blatter am Donnerstag in Zürich. Infront besitzt die Rechte an der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.

Hauptaktionäre von Infront sind der frühere Adidas-Direktor Robert Louis-Dreyfus sowie die KJ Jacobs AG, die jeweils 35 Prozent der Anteile halten. Minderheitsaktionäre sind Martin Steinmeyer und das von Scheich Saleh Kamel kontrollierte Unternehmen Overlook Management BV. Zehn Prozent der Anteile entfallen auf das Infront-Management um den Ex-Fußballstar Günter Netzer und den Chef des Ringier-Verlags, Oscar Frei.

Früheren Angaben zufolge betrug der Kaufpreis für Infront rund 300 Mio. Euro. Finanzielle Einzelheiten wurden jedoch nicht bekannt. Hauptaktionär Louis-Dreyfus sagte, das Investment bei Infront sei langfristig angelegt und ziele nicht auf einen Börsengang.

Der Verkauf muss noch von den deutschen Kartellbehörden geprüft werden und soll Anfang nächstes Jahr rechtskräftig werden. Nach Angaben eines Konzernjuristen befürchtet Infront keine Durchgriffsversuche der Kirch-Gläubiger, deren Forderungen insgesamt 9,3 Mrd. Euro betragen. Die Hauptgläubiger hätten der Abspaltung der Kirch Sport zugestimmt.

Die Holding umfasst die Infront WM AG und die Infront WM GmbH, die über die weltweiten Vermarkungsrechte an den FIFA-Fußball-Weltmeisterschaften verfügen. Die Rechte an der Fußball-WM 2006 in Deutschland hat sich Infront bereits für rund eine Milliarde Euro gesichert. AP