Kein Investor gefunden: Foto Klinke wird abgewickelt

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Markus Falkner und Dirk Westphal

Berlin - Die traditionsreiche Berliner Kette Foto Klinke ist zahlungsunfähig. Seit Tagen ist die Hauptniederlassung an der Friedrichstraße 207/208 verwaist, die Auslagen sind leer geräumt. An den Schaufenstern klebt noch ein Schild, das Kunden an die Filiale an der Winsstraße in Prenzlauer Berg verweist. Dass der Laden wegen Eröffnung des Insolvenzverfahrens geschlossen ist, erfährt man nicht, und auch der Weg in die Winsstraße ist vergebens: Auch dort finden sich nur verschlossene Türen.

«Es ist uns nicht gelungen, Investoren für die Kette oder einzelne Läden zu finden», sagt Rolf Genennig, der die Abwicklung für den Insolvenzverwalter leitet. Bereits seit Oktober befinde sich Foto Klinke in der «vorläufigen Insolvenz». Seit dem 16. November laufe das endgültige Insolvenzverfahren.

Betroffen sind stadtweit zwölf Filialen. Die 62 Mitarbeiter sind am 8. Oktober über die Situation unterrichtet worden. Zurzeit sind sie freigestellt. Sobald das Amtsgericht Charlottenburg die Eröffnung des Insolvenzverfahrens formal beschlossen hat, müssen sie mit der Kündigung rechnen.

Nur in der Zentralverwaltung an der Lankwitzer Straße 33 in Mariendorf wird derzeit noch gearbeitet. Die Abwicklung des einst florierenden Unternehmens läuft. Doch Genennig hat noch nicht aufgegeben. «Wir hoffen immer noch, eine Lösung zu finden, um wenigstens einige Mitarbeiter nicht zum Arbeitsamt schicken zu müssen.»

Bis auf weiteres können Kunden in der Zentrale montags bis mittwochs von 9 bis 15 Uhr und donnerstags von 9 bis 18 Uhr noch bereits bestellte Artikel und Fotoarbeiten abholen. Ein Hinweis darauf findet sich allerdings nur im Internet, und auch telefonisch ist die Firma praktisch nicht mehr erreichbar.

Entsprechend empört sind die Kunden. Verdutzt stehen sie auch vor der leer geräumten Filiale am Kottbusser Damm. Dort fehlt ebenfalls jeder Hinweis für den Grund der Schließung. «Ich habe gar nichts in der Presse gelesen», schimpft Arno Müller, nach eigenem Bekunden ein «jahrelanger Kunde». Dass nichts über die Insolvenz und die Öffnungszeiten der Zentrale informiert, findet er «unverschämt».