Teure Banken

Norbert Schwaldt

Viele Banken haben ihre Privatkunden mit der Behauptung verärgert, sie wären nur ein Kostenfaktor. Nach den missglückten Ausflügen in das Investmentbanking und den vielen Börsenflops haben sich die Geldhäuser jedoch um 180 Grad gedreht. Nun wird nicht mehr nur der vermögende sondern auch der Normalkunde mit offenen Armen empfangen. Leider muss der Kunde - gerade bei den Großbanken - die Strategiespiele ausbaden. Die Kontenführung ist vor allem bei den Instituten mit den größten Problemen am teuersten. Unrühmliches Beispiel ist die Bankgesellschaft Berlin mit ihrer superteuren Sparkasse. Die Frankfurter Großbanken drehen ebenfalls gern an der Gebührenschraube - und zwar nach oben.

Die Verschleierung und geschickte Täuschung ist im Gebühren-Dschungel der Kreditinstitute schon Methode. Girokonten werden mit allerlei Schnickschnack illuminiert, die kaum ein Kunde benötigt. Der vermeintliche Nulltarif ist nicht immer gratis. Nur noch Experten finden sich in dem Chaos zurecht. Nun liegt aber Dank der Berliner Verbraucherschützer eine passable Analyse auf dem Tisch - eine gute Chance für mehr Wettbewerb. Die Kunden können jetzt mit den Füßen abstimmen.