Zumwinkels Aufgabe

Birger Nicolai

Am Ende waren die Enttäuschungen auf beide Seiten verteilt. Die Aktie der Deutschen Post verlor bis zu sechs Prozent. Börsianer begründeten dies auch damit, dass Postchef Klaus Zumwinkel nicht zur Telekom wechselt und die Post damit nicht vor einem Neuanfang steht. Ebenso büßten die Papiere der Telekom rund zwei Prozent an Wert ein. Und hier wiederum liegt ein Teil der Begründung gerade in der Hoffnung, die Zumwinkel der notleidenden Telekom gebracht hätte. Dem Sanierer der Post hätten Analysten auch die Rettung der Telekom zugetraut. Andere wiederum sahen in dem 58-Jährigen, wenig technik-begeisterten Zumwinkel eben keinen Garanten für eine bessere Telekom-Zukunft.

Zumwinkel hat bei der Post noch Arbeit vor sich. Bis sein Vertrag Ende 2004 ausläuft, muss der McKinsey-Mann aus den zugekauften Teilen erst noch einen hochprofitablen Konzern schaffen. Heute sind Baustellen wie etwa bei der US-Tochter DHL Worldwide Express mit Millionen-Verlusten riesengroß. Zudem wird es bei den notwendigen Ausgliederungen weiterer Aufgaben - wie etwa im Briefversand - Streit mit der Gewerkschaft geben. Erst danach dürfte der Aktienwert der Post steigen und den Ausgabepreis wieder erreichen. Und erst dann ist es Zeit für Zumwinkel, zu gehen.