Stiftung Warentest zieht jüngstes «Finanztest»-Heft zurück
Berlin - Die Stiftung Warentest zieht erstmals eine Ausgabe ihres Heftes «Finanztest» aus dem Zeitschriftenhandel zurück. Grund für die am Montag getroffene Entscheidung seien gravierende Fehler bei der Prüfung von Riester-Rentenversicherungen in der aktuellen September-Ausgabe, erklärten die Verbraucherschützer hierzu der Berliner Morgenpost.
Die Untersuchung war in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit präsentiert worden und hatte große Leistungsunterschiede zwischen den verschiedenen auf dem Markt befindlichen Angeboten konstatiert. Im Fall der fondsgestützten Policen sei allerdings ein großer Teil der Offerten der Versicherungen zu schlecht beurteilt worden, da man hier versehentlich bestimmte Kostenpositionen zweifach zum Abzug gebracht hätte, räumte nun «Finanztest»-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen ein. Am heutigen Dienstag sollen auf der Internet-Seite der Stiftung ( www.finanztest.de ) die korrigierten Testergebnisse veröffentlicht werden.
Der Rückzug der «Finanztest»-Ausgabe aus dem Handel ist ein bisher einmaliger Vorgang in der Geschichte der 1964 gegründeten Stiftung. In der Vergangenheit hatten zwar Unternehmen, die bei Tests schlechte Noten bekommen hatten, wiederholt versucht, auf juristischem Wege gegen die Verbraucherschützer vorzugehen, doch zum Rückruf einer Ausgabe aus den Kiosk-Regalen ist es noch nie gekommen. Laut Tenhagen hat man sich freiwillig zu einer Frühremission des Titels entschlossen. tex.
Bau: 16 Prozent der Stellen gestrichen
Berlin - Die Talfahrt am Bau in der Region Berlin-Brandenburg geht unvermindert weiter. In der ersten Hälfte dieses Jahres sei die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,1 Prozent auf 66 273 gesunken, teilte der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg mit. Auch bei den Umsätzen habe sich der Negativtrend fortgesetzt: So seien die Erlöse im Wohnungsbau um 15,5 Prozent, im Wirtschaftsbau um 15,7 Prozent und im öffentlichen Hochbau um 15,8 Prozent gesunken.
Lichtblicke gibt es nach Angaben des Verbands allenfalls im Straßen- und Tiefbau sowie bei den Auftragseingängen. Im Halbjahresvergleich seien 1,7 Prozent mehr Aufträge eingegangen, im Juni habe die Steigerungsrate bei 4,1 Prozent gelegen. Es sei aber zu früh, um daraus auf eine Trendwende in der Baubranche zu schließen. gae
«Stromwettbewerb ist gescheitert»
Rheinbreitbach - Der Wettbewerb auf dem Strommarkt ist nach Ansicht von Verbraucherschützern gescheitert. «Fast viereinhalb Jahre nach der Öffnung der Energiemärkte haben nur vier Prozent der privaten Stromkunden den Versorger gewechselt», heißt es beim Bund der Energieverbraucher. Viele neue Anbieter seien schon wieder vom Markt verschwunden. Grund sei die «Behinderungstaktik» großer Energiekonzerne, die den Wettbewerb durch überhöhte Preise für die Nutzung ihrer Netze blockierten. AFP
Dienstleister als Job-Maschine
Frankfurt/M. - Die Dienstleistungsbranche hat seit 1991 als einziger Wirtschaftssektor Arbeitsplätze geschaffen. «Im Jahr 2000 waren es im Bereich Vermietung und Unternehmens-Dienstleistungen 77 Prozent, bei den anderen Dienstleistungen zehn Prozent mehr», sagte Ulrich Hoffmann vom Statistischen Bundesamt. Nur im Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung habe es einen Rückgang von mehr als 15 Prozent gegeben. Dies sei aber besser als das Produzierende Gewerbe (minus 20 Prozent) oder die Land- und Forstwirtschaft (minus 40 Prozent). Im Jahr 2000 arbeiteten 4,8 Millionen Menschen in 475 600 Dienstleistungsfirmen. Das waren 12,5 Prozent der Erwerbstätigen. dpa