Essen - Europas größter Warenhauskonzern Karstadt-Quelle hat auf dramatische Umsatzeinbrüche in seinen Filialen mit massivem Stellenabbau reagiert. Bereits im ersten Halbjahr 2002 baute der Konzern mehr als 7700 Arbeitsplätze ab. Die Zahl der Beschäftigten sank dadurch auf 104 000. Ein weiterer Personalabbau sei nicht auszuschließen, teilte der Konzern mit.
Vom Stellenabbau betroffen waren vorwiegend die Beschäftigten in den Warenhäusern und Fachgeschäften des Konzerns. Denn dort litt der Einzelhandelsriese besonders stark unter der Kaufzurückhaltung der Bundesbürger, der Umsatz in dem Bereich brach im zweiten Quartal um 10,9 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro ein. Im gesamten ersten Halbjahr lag das Minus im stationären Einzelhandel bei 9,3 Prozent.
Ein Umsatzplus bei den Versandhandelstöchtern Quelle und Neckermann konnte die Verluste nicht ausgleichen. Der Konzernumsatz sank in den ersten sechs Monaten um 3,1 Prozent auf knapp 7,4 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Ertragssteuern fiel mit minus 348 Mio. Euro schlechter aus als im Vorjahr (minus 149 Mio. Euro). Für das Gesamtjahr rechnet Karstadt-Quelle mit einem Umsatzrückgang von drei Prozent und mit durch das Hochwasser verursachten Kosten von zehn Mio. Euro. AP