Trotz Konjunkturflaute Kaufrausch auf dem US-Automarkt

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Detroit/New York - Der amerikanische Automarkt läuft trotz der immer deutlicheren US-Konjunkturschwäche wegen eines von General Motors angezettelten neuen Preiskriegs auf Hochtouren. Der Gesamtabsatz aller in- und ausländischen Anbieter ist im Juli gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat um 8,2 Prozent auf rund 1,52 Millionen Autos gestiegen. Die deutschen Automobilfirmen schnitten uneinheitlich ab. BMW und Porsche legten deutlich zu, während Mercedes-Benz und Audi an Boden verloren. VW konnte sich behaupten.

Der Branchenführer General Motors (GM) verkaufte 465 843 Fahrzeuge, ein Plus von 24 Prozent im Vergleich zum Juli 2001. GM lockte die Kunden mit zinslosen Krediten. GM-Verkaufschef Bill Lovejoy hob «die beispiellose Resonanz» auf das neue Verkaufshilfeprogramm hervor.

Ford zog nach. Chrysler, die US-Tochter von Daimler-Chrysler, musste ebenfalls enorme Rabatte gewähren. Ford verkaufte einschließlich Jaguar, Land Rover und Volvo 1,5 Prozent mehr: 319 975 Autos. Der Chrysler-Absatz fiel um vier Prozent auf 185 602 Fahrzeuge. Chrysler-Verkaufschef Gary Dilts erwartet für den Rest des Jahres einen soliden Pkw-Absatz.

Die US-Tochterfirmen der deutschen Anbieter gewährten zum Teil ebenfalls Rabatte, sogar für Luxusmodelle. Mercedes-Benz USA lieferte im Juli 14 937 Autos aus, 7,5 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahresmonat. Der C-Klasse-Absatz lief auf vollen Touren, während es bei einigen anderen Modellen Absatzeinbußen gab.

Porsche verkaufte im wichtigsten Auslandsmarkt mit 2286 Sportwagen acht Prozent mehr. Dabei legten die 911-Modelle erneut stark zu. Die BMW Group (BMW und Mini) erhöhte den Absatz um 15 Prozent auf 21 955 Autos - Verkaufsrekord. Es wurden 2866 Minis ausgeliefert.

Die VW of America setzte im Juli im Vergleich zum Juli 2001 rund 32 100 Autos ab, ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. Die Audi of America verkaufte mit 7168 Autos 10,1 Prozent weniger.

In den ersten neun Monaten setzte Mercedes-Benz 117 864 Autos ab, ein Plus von 1,3 Prozent. Porsche verkaufte 13 713 (Vorjahreszeitraum 15 199) Fahrzeuge. BMW konnte seine Verkaufszahl um 16 Prozent auf 146 430 Wagen steigern.

VW lieferte 202 119 (205 037) Fahrzeuge in die USA. Die Marke Audi scheint den Amerikanern nicht mehr so zu gefallen. In den ersten sieben Monaten des Jahres kauften sie 49 363 Autos. Ein Jahr zuvor waren es 51 274 Fahrzeuge gewesen. dpa