Babcock-Pleite zieht in Berlin weitere Kreise

Berlin - Die Pleite des Maschinenbau-Konzerns Babcock Borsig zieht auch in Berlin weitere Kreise. Wie am Mittwoch bekannt wurde, ist neben dem Ableger von Babcock selbst ein weiteres traditionsreiches Unternehmen betroffen. Dabei handelt es sich nach Angaben eines Betriebsratsmitglieds um die Firma Turmbau Steffens & Nölle, die als Niederlassung der Würzburger Noell GmbH firmiert. Die Firma Noell, die ihrerseits zu 100 Prozent Teil des Babcock-Konzerns ist, hat neben weiteren Konzernfirmen einen Insolvenzantrag eingereicht.

«Wir fürchten, dass wir im Zuge des gesamten Verfahrens in Vergessenheit geraten könnten», sagte ein Betriebsratsmitglied. Bei der Firma Turmbau Steffens & Nölle arbeiten gegenwärtig 43 Beschäftigte. Das Unternehmen hat sich auf die Errichtung von Sendemasten und -türmen spezialisiert, verzeichnet nach Angaben des Betriebsrats eine gute Auftragslage und schreibt schwarze Zahlen. Es bestehe nun allerdings die Sorge, dass wegen des Insolvenzverfahrens laufende Aufträge nicht abgewickelt werden könnten, hieß es bei der Turmbau-Firma. Bei bestimmten Projekten drohe bei einer Einstellung der Arbeiten sogar Einsturzgefahr.

Die Turmbaufirma hatte in der Vergangenheit einige spektakuläre Vorhaben realisiert, wie etwa die Sanierung des Berliner Fernsehturms am Alexanderplatz oder den Funkturm am Messegelände. Gegenwärtig ist Steffens & Nölle unter anderem in Britz sowie beim SFB mit Projekten befasst. Die Firma verzeichne auch zunehmend Aufträge zur Errichtung von UMTS-Sendemasten. zyk