Daimler und Siemens droht Milliardenklage

Düsseldorf - Der US-Anwalt Ed Fagan prüft, die Klage auf Entschädigungen für Apartheid-Opfer auch auf Siemens und Daimler-Chrysler auszuweiten. Im Juni hatte Fagan in den USA die Banken Credit Suisse, UBS und Citigroup verklagt. Später erweiterte er die Klagen auf IBM, die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und die Commerzbank. Der Vorwurf: Die Geldhäuser hätten dem Apartheid-Regime Milliarden-Kredite gegeben, als es von internationalen Sanktionen und politischer Isolation betroffen war. Laut Fagan ist für den 9. August in New York ein erster Gerichtstermin angesetzt.

Die «Welt am Sonntag» hatte unter Berufung auf Kreise der südafrikanischen Jubilee-Kampagne berichtet, es werde eine Milliardenklage gegen die Unternehmen sowie mehrere mittelständische Firmen vorbereitet. Die Jubilee-Kampagne ist eine Interessengruppe, die sich für die Entschädigung von Apartheid-Opfern einsetzt. Die Apartheid wurde 1994 abgeschafft. Den Unternehmen wird vorgeworfen, das Regime mit Lieferungen an Polizei und Militär unterstützt und auch zum Bau von Atombomben beigetragen zu haben.

Ein Siemens-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren, sagte aber, das Unternehmen habe sich bei seinen Aktivitäten in Südafrika korrekt verhalten. Dies gelte vor allem für die Behandlung von farbigen Angestellten.

Beim Stuttgarter Automobilkonzern wollte man sich nicht zu der möglichen Klage äußern. Gleichwohl ist ein gewisses Befremden erkennbar. Wie kaum ein anderer Konzern bemühe sich Daimler vor allem durch den Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schrempp um das Land und die Menschen. Als Vorsitzender der «Südliches Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft» versuche er beispielsweise seit Jahren, Investoren zu werben. Da.