Das Sandwich gibt dem Burger contra

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Oliver Klempert

In den USA hat Subway den Konkurrenten McDonald's schon überrundet. Jetzt soll ihr Sandwich Deutschland erobern. In Berlin gibt es bereits sieben Stores.

Berlin - Wie sieht das perfekte Sandwich aus? Die Amerikaner wissen es. Kein Wunder: Hat die Fast-Food-Kette Subway doch herausgefunden, dass sich Sandwiches auf mehr als zwei Millionen Arten belegen lassen. Und das mit nur fünf verschiedenen Brotsorten, 20 Belägen aus Salaten, Gemüsen, Soßen sowie elf Fleischvariationen. Rein rechnerisch sozusagen. Nun kommt diese geballte Sandwich-Lust mit voller Kraft nach Deutschland: Subway, mit 16 520 Restaurants in 73 Ländern zweitgrößter Franchise-Geber weltweit, will auf dem deutschen Markt groß einsteigen. Gibt es derzeit 21 Restaurants in Deutschland - vorwiegend in Metropolen wie Berlin, München und Hamburg - so sollen es bis Ende des Jahres bereits 36 Geschäfte sein, bis zum Jahre 2010 sogar 1000.

In Berlin gibt es derzeit sieben. Yvonne Friedrich hat vor zwei Jahren den ersten Subway-Store in Berlin am Olivaer Platz am Kurfürstendamm eröffnet und kann sich - wie sie sagt - über einen Mangel an Kundschaft nicht beklagen: «Die Menschen wollen wieder leicht essen, nicht ständig fettig», erklärt sie. Zwischen 300 und 350 Kunden zählt sie am Tag.

Als Franchise-Nehmerin hat sie sich von der US-Schnellrestaurantkette für 10 000 Dollar in alle Geheimnisse der Sandwich-Mahlzeit einführen lassen und wirtschaftet nun mit der Subway-Lizenz in die eigene Tasche. «Im Prinzip kann dieses Modell für jeden interessant sein, der sich selbstständig machen will», sagt sie. Der finanzielle Aufwand sei mit rund 75 000 Euro zu Beginn begrenzt, und Erfolge seien schnell greifbar. Allerdings: Wöchentlich werden neben der einmaligen Investition von 10 000 Dollar für die Lizenz acht Prozent des Umsatzes an die Stammorganisation fällig, zusätzlich 3,5 Prozent für einen Werbefonds, aus dem die Franchisenehmer Werbe- und Marketingaktionen finanzieren.

«Anders als bei sonst bekannten Schnellrestaurants wird das Sandwich direkt vor den Augen der Kunden zubereitet - außerdem gibt es kein Kochen, keine teure Technik wie Fettabscheider oder Abluft-Klimaanlagen. Die Größe eines Geschäftes ist absolut flexibel», sagt Yvonne Friedrich. Anfragen für eine Gründung und zum Franchise-Konzept habe sie schon von Akademikern, aber auch von Köchen oder Studenten gehabt.

Für Interessenten, die mit dem Gedanken spielen, «voll aufs Sandwich zu setzen», gibt es ab Ende Juli ein «Subway-Trainingszentrum» in Potsdam. «Dort werden alle potenziellen Gründer in die Kniffe des Baguettebackens, aber auch des Fleisch- und Salatanrichtens eingeweiht. Ebenfalls auf dem Lehrplan stehen Buchhaltung und Geschäftsführung eines Betriebes», so Friedrich. Sie selbst hilft bei der Suche nach geeigneten Standorten und bei der Darlehensaufnahme.

Subway arbeitet dazu mit der Deutschen Ausgleichsbank zusammen. Zudem gebe es mittlerweile Finanzierungskonzepte, die ganz auf die Franchise-Idee abgestellt seien. «Für die kommenden Jahre denken wir als Standorte insbesondere an Tankstellen oder Bahnhöfe», erklärt Yvonne Friedrich. Gespräche liefen aber auch mit Schulen, dort Subway-Stores statt einer Caféteria zu eröffnen.

In den USA hat Subway den Konkurrenten McDonald's mit seinem Konzept mittlerweile überrundet: Subway zeichnete Anfang des Jahres 13 247 Restarants, McDonald's dagegen 13 099. Bereits seit zehn Jahren führt Subway das US-Ranking der größten Franchise-Geber an, auf dem McDonald's den siebten Platz belegt. Subway wurde 1965 von Fred DeLuca gegründet. Er ist bis heute Präsident des Unternehmens. Für die kommenden fünf Jahre plant Subway in den USA 5000 neue Restaurants. Der Umsatz liegt weltweit mit 4,07 Milliarden US-Dollar im Jahr 2001 rund 13 Prozent höher als noch ein Jahr zuvor.

Subway

Infos über die Fast-Food-Kette und das Franchise-Konzept im Internet: www.subway.com