In der Zwickmühle

Gerold Osterloh

Nach dem Motto, die haben's doch, übt IG-Metall-Chef Klaus Zwickel heftige Kritik an den Banken, weil sie sich bisher gegen eine Beteiligung an der Sanierung von Babcock sperren. Schließlich haben sie bisher beim Oberhausener Maschinenbaukonzern kräftig mitgemischt und entsprechend verdient. Bund und Land Nordrhein-Westfalen haben Bürgschaften zugesagt, die Belegschaft will auf Lohnanteile verzichten.

Doch die Banken sind vorsichtig geworden. Mit dem Verleihen von Geld ist heute nicht mehr so leicht Geld zu verdienen. Baupleiten wie Schneider und Holzmann oder der Fall von Kirch machen das deutlich. In Berlin konnten die Institute vielen Mittelständlern, denen sie früher fast blind Kredit gegeben hatten, nach den Verwerfungen der Wendejahre auf einmal nicht mehr trauen. Die Banken haben viel Lehrgeld bezahlt, sie sind in der Zwickmühle. Ohne Sicherheiten läuft so gut wie nichts mehr. Dabei ist der Wettbewerb hart, die Margen (Differenz zwischen Kredit- und Refinanzierungszins) sind im Keller.

Wertberichtigungen, wie Kreditausfälle in den Bilanzen genannt werden, können sich die Institute heute weniger denn je leisten. Im Fall Babcock gilt noch mehr als vorher bei Holzmann: Ohne ein belastbares Sanierungsprogramm wird kein gutes Geld dem schlechten Geld hinterhergeworfen.