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Bauhauptgewerbe leidet weiter

Das Berliner Bauhauptgewerbe steckt weiter in der Krise. Wie das Statistische Landesamt am Freitag mitteilte, ging der Umsatz im April auf 141,1 Mio. Euro zurück - im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Minus von 17,2 Prozent. Auch die Beschäftigtenzahl sank weiter. In den 376 Betrieben des Berliner Bauhauptgewerbes waren insgesamt 13 425 Mitarbeiter beschäftigt. Dies bedeutet im Vergleich zum April 2001 einen Rückgang um 19 Prozent.

Dornier-Insolvenz am Montag

Das Insolvenzverfahren über den Flugzeugbauer Fairchild Dornier wird wohl an diesem Montag eröffnet. Die Verhandlungen mit der italienischen Alenia liefen weiter, sagte ein Fairchild Dornier-Sprecher am Freitag im oberbayerischen Oberpfaffenhofen. Eine Entscheidung über einen Einstieg werde aber nicht bis Montag fallen. Daher werde drei Monate nach dem Insolvenzantrag das offizielle Verfahren eröffnet werden müssen.

Streik im Bankgewerbe ausgeweitet

Frankfurt/M. - Der seit rund zwei Wochen andauernde Tarifkonflikt im Bankgewerbe spitzt sich weiter zu. Bundesweit befänden sich rund 8000 Bankangestellte im Streik, sagte ein Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di- am Freitag in Berlin. Allein am Finanzplatz Frankfurt habe sich die Zahl der vom Ausstand betroffenen Institute von vier auf acht erhöht. Bei einigen Banken sei der Zahlungsverkehr schwer beeinträchtigt oder ganz zum Erliegen gekommen. Von den Arbeitgebern wurde dies bestritten.

Außer in Frankfurt blieben nach Angaben der Gewerkschaft auch in Hamburg, Hannover, Karlsruhe und Wiesbaden knapp 200 Bankfilialen geschlossen, mehr als 2000 Beschäftigte seien auf die Straßen gegangen. Sollten die Arbeitgeber nicht einlenken, würde der Arbeitskampf in der kommenden Woche ausgeweitet.

Entzündet hatte sich der Arbeitskampf an dem Vorhaben der Arbeitgeber, die Tarifverträge im Bankgewerbe zu öffnen und Teile der Gehälter leistungsabhängig zu machen. Letztere sollen auf 65 Prozent ihres derzeitigen Standes sinken, den Rest wollen die Banken nach Erfolgskriterien zahlen. Für den Fall, dass die Arbeitnehmervertreter dieser Vorbedingung zustimmen, hat der Bankenverband seinen Mitgliedern eine Gehaltserhöhung auf freiwilliger Basis von 3,1 Prozent empfohlen.

Ver.di verlangt 6,5 Prozent und hat die Pläne der Arbeitgeber mehrfach als «Provokation» zurückgewiesen. Auch aus eigenem Haus wurden die Banken für ihre Tarifpolitik kritisiert. So wandte sich der Gesamtbetriebsrat der Deutschen Bank in einem Schreiben gegen die «Aushöhlung des Tarifvertrages und die Absenkung gesicherter Grundgehälter». dpa

Bewegung bei der Telekom

Berlin - In die Tarifgespräche für etwa 124 000 Beschäftigte der Deutschen Telekom ist offenbar Bewegung gekommen. Ein Sprecher der Gewerkschaft Ver.di sagte während der vierten Verhandlungsrunde am Freitag in Berlin, die Arbeitgeber hätten ihr Angebot gegenüber der ersten Offerte in etlichen Teilen verändert. Es sei möglich, noch im Laufe des Tages «fertig zu werden». Ähnlich äußerte sich ein Telekom-Sprecher. Eine Einigung gab es bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht. rtr

Stillstand im Einzelhandel

Berlin - Die Tarifverhandlungen für die 70 000 Beschäftigten des Berliner Einzelhandels sind auf den 12. Juli vertagt worden. Die Arbeitgeber legten in der ersten Runde am Freitag noch kein Angebot vor. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Bei den schon länger laufenden Gesprächen in anderen Bundesländern haben die Arbeitgeber Einkommenserhöhungen von 1,7 Prozent vorgeschlagen.

Der Hauptgeschäftsführer des Berliner Einzelhandelsverbandes, Nils Busch-Petersen, sagte: «Die Zeit war noch nicht reif für ein Angebot.» Die Arbeitgeber verweisen auf den massiven Umsatzrückgang seit Jahresbeginn. dpa

Demonstration für Schwarze Pumpe

Schwarze Pumpe - Mitarbeiter und Partner des defizitären Müllverwertungszentrums SVZ in Schwarze Pumpe demonstrieren am heutigen Sonnabend in Berlin für den Erhalt von rund 1000 Arbeitsplätzen. Damit soll dem zeitgleich tagenden Aufsichtsrat des Mutterkonzerns - die Berliner Wasserbetriebe (BWB) - die Tragweite möglicher Entscheidungen deutlich gemacht werden, teilte der Betriebsrat im brandenburgischen Schwarze Pumpe mit. Der Aufsichtsrat will am späten Sonnabend über die Zukunft des SVZ entscheiden. Neben einem Verkauf steht auch eine Insolvenz oder Liquidation zur Diskussion. dpa