IHK spürt wieder Hoffnung

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BM Berlin - In der Berliner Wirtschaft steigen nach Angaben der Industrie- und Handelskammer (IHK) die Hoffnungen auf eine Konjunkturwende. Die aktuelle Geschäftslage sei zwar noch schwach. Nach einjähriger Talfahrt vermeldeten die Unternehmen aber «eine insgesamt vorsichtige Stabilisierung», erklärte die IHK bei der Vorlage des aktuellen Geschäftsklimaindex am Donnerstag. Danach erwarten die Unternehmen im zweiten Halbjahr bessere Geschäfte. Auf dem Arbeitsmarkt sei jedoch weiterhin keine Besserung in Sicht.

Die Umfrageergebnisse zeigen laut IHK bis zum Jahresende wieder eine leichte Tendenz zum Besseren. «Diese behutsame Belebung» hebe den Geschäftsklimaindikator um neun auf jetzt 121 Punkte und schiebe ihn damit «endlich wieder in eine positive wirtschaftliche Entwicklung», heißt es. Von den Höchstständen des seit Anfang 1996 erhobenen Indikators im Herbst 2000 und Frühjahr 2001 mit rund 140 Punkten ist das Berliner Wirtschaftsbarometer aber weit entfernt.

Weiter angespannt bleibt die Beschäftigungssituation in Berlin. Insgesamt dürfte die Zahl der Arbeitsplätze in Berlin in diesem Jahr rückläufig sein. «Nur bei einem kräftigen Aufschwung im dritten und vierten Quartal könnte noch eine gleichbleibende Beschäftigung erreicht werden», schreibt die IHK. Es gebe weiter große Rückgänge im Baugewerbe. Auch die Einsparungen der Öffentlichen Hand belasteten. Positive Impulse für den Arbeitsmarkt kämen «derzeit allein von den neu startenden Unternehmen durch Zuzüge und Gründungen». Die Hoffnungen für die Konjunkturbelebung gehen nach Angaben der IHK ausschließlich auf überwiegend verbesserte Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate zurück. Die aktuelle Lage beschrieben die Unternehmen dagegen nur «als relativ stabil auf schwachem Niveau». Im Vergleich zur Februar-Umfrage werde die Geschäftslage von gut einem Fünftel positiv bewertet. Mit 37 Prozent Negativurteilen (plus sieben Punkte) hätten die Pessimisten aber immer noch ein deutliches Übergewicht. Bei den Aussichten habe es dagegen einen klaren Umschwung gegeben. Hier stellten die Optimisten mit einem Anteil von 35 Prozent gegenüber 20 Prozent schlechten Erwartungen die Mehrheit.

Der Export entwickele sich wieder zur Konjunkturstütze. Dank steigender Auslandsaufträge habe die Verunsicherung abgenommen. Jedes vierte Exportunternehmen rechne für die kommenden Monate mit höheren Ausfuhren. Dagegen setze sich die gedämpfte Investitionsstimmung fort und schlage auch bei den Planungen bis Jahresende durch. Trotz des verhalten optimistischen Blicks in die nahe Zukunft bestünden noch zu viele Unsicherheiten darüber, wie stark der erwartete Aufschwung sein werde und ob der Aufbau neuer Kapazitäten lohne. Dabei liegt die Stimmungslage in der Berliner Industrie im Trend der Gesamtentwicklung. Trotz vermehrt positiver Bewertungen der aktuellen Geschäftslage bleibt es noch beim Übergewicht der pessimistischen Stimmen. Bei den Geschäftserwartungen liegen Optimisten aber knapp vor den Pessimisten.