LTU-Chef glaubt an Erfolg der Sanierung

Da. Düsseldorf - LTU-Chef Sten Daugaard wehrt sich gegen Vorwürfe, der zweitgrößte deutsche Ferienflieger könne die Bürgschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von 120 Mio. Euro nicht fristgerecht zurückzahlen. «Es war nie geplant, dass das Geld nach sechs Monaten zurückgezahlt werden sollte», sagte Daugaard dieser Zeitung.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte die angeschlagene LTU eine Kreditbürgschaft des Landes NRW erhalten, nachdem sie durch die Pleite des schweizerischen Großgesellschafters zum Sanierungsfall geworden war. Die WestLB und die Stadtsparkasse Düsseldorf hatten, unterstützt durch die Landesbürgschaft, die Summe zur Verfügung gestellt.

Die Beantragung einer Restrukturierungshilfe in Brüssel dauere acht bis zehn Monate, erklärt Daugaard. Daher habe sich LTU parallel um eine Rettungsbeihilfe des Landes bemüht. «Diese Maßnahme diente dazu, dem Unternehmen kurzfristig neue Liquidität zuzuführen», sagt Daugaard. Während der Überprüfung der Restrukturierungsbeihilfe durch Brüssel, laufe die Rettungsbeihilfe des Landes weiter. Sie werde dann - vorbehaltlich der Zustimmung der EU - in eine Restrukturierungsbeihilfe umgewandelt. Daugaard zeigte sich zuversichtlich, dass Brüssel dem LTU-Antrag zustimmen würde. Der Antrag auf Restrukturierungsbeihilfe hätte für die Rückzahlung aufschiebende Wirkung.

Die Sanierung des Düsseldorfer Unternehmens läuft unterdessen planmäßig. In den vergangenen Monaten wurden die Kosten in einer Größenordnung von 150 Mio. Euro gesenkt. Gleichzeitig wurden nach LTU-Angaben 1000 Stellen durch Altersabgänge und Auslagerung von Firmenteilen abgebaut. «Es gab keine Entlassungen», heißt es bei LTU.

In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres hätten Umsatz und Ertrag 20 Prozent über Plan gelegen, hieß es. In diesem Jahr wird LTU noch Verluste schreiben. Im nächsten Jahr will der Ferienflieger ein ausgeglichenes Ergebnis vorlegen und 2004 Gewinne einfliegen.