Um Dynamik kämpfen

Christian Gaertner

In der krisengewohnten Berliner Wirtschaft sind selbst kleinste Hoffnungsschimmer willkommen. So zeigt der Geschäftsklimaindex in der Hauptstadt nach einem Jahr düsterer Stimmungen wieder nach oben, vom zweiten Halbjahr erhoffen sich die Unternehmen die langersehnte Belebung.

Auf den Arbeitsmarkt wird das freilich nicht durchschlagen, die Zahl der Stellen geht weiter zurück. Die Krise am Bau ist eine der großen Wachstumsbremsen in Berlin. Das dürfte zunächst so bleiben - auch deshalb, weil von der öffentlichen Hand angesichts der Milliarden-Defizite wenig Aufträge zu erwarten sind.

Doch die Hauptstadt hat noch ein anderes gravierendes Problem: ihr schlechtes Image. Wirtschaft hat viel mit Psychologie zu tun. Das Desaster der Bankgesellschaft, das endlose Hickhack um den Großflughafen, das Wirrwarr der Ansprechpartner für Investoren, der eingestellte Lufthansa-Direktflug in die USA - das sind verheerende Signale nach außen.

Die Stadt muss um Dynamik kämpfen, sich ein Macher-Image verschaffen. Ein professioneller, baldiger Verkauf der Bankgesellschaft und ein zügiger Flughafenbau wären beispielsweise Schritte, die Berlin weiter helfen würden.