Wir haben keine Staatswirtschaft» - man mag diesen Satz des Regierungssprechers Uwe-Karsten Heye in seiner ganzen ordnungspolitischen Schönheit bezweifeln. Niemand wird aber der Bundesregierung oder auch der Brandenburger Landesregierung ernsthaft unterstellen können, im Falle des Luftschiffbauers Cargolifter leichtfertig vorgegangen zu sein. Bislang haben die Politiker mit bemerkenswerter Standhaftigkeit allen Versuchungen getrotzt, in größerem Umfang Steuergelder für das faszinierende Projekt locker zu machen.
Das wird künftig weitaus schwieriger. Denn angesichts der wohl kaum noch abwendbaren Insolvenz mehren sich die Stimmen, die ein Eingreifen der Politik fordern. Vor allem der anhebende Bundestagswahlkampf und die von der Pleite bedrohten Arbeitsplätze in einer ausgesprochen strukturschwachen Region sprechen dafür, dass der Druck auf die maßgeblichen Amtsträger in den nächsten Wochen noch deutlich zunehmen wird.
Warum, so lautet aber noch immer die berechtigte Frage, sollte die öffentliche Hand in ein Projekt investieren, dessen Risiken private Geldgeber nicht tragen wollen? Die Antwort ist ebenso simpel wie für die Cargolifter-Befürworter ernüchternd: Weil sich die Luftschiffe offenbar nicht rechnen.