Kartellamt leitet Verfahren gegen die Bewag ein

zyk Berlin - Das Bundeskartellamt hat ein förmliches Missbrauchsverfahren gegen den Berliner Stromanbieter Bewag eingeleitet. Die Ermittlungen seien erforderlich, weil ein Verdacht auf Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung vorliege, sagte ein Sprecher der Behörde. Untersucht wird, ob die Bewag andere Stromanbieter durch zu hohe Entgelte für die Nutzung ihrer Netze behindert.

Die Einleitung des Verfahrens sei ein «klares Signal an die Stromwirtschaft», dass das Bundeskartellamt in Zukunft gegen missbräuchlich überhöhte Entgelte der Stromnetzbetreiber vorgehen werde, betonte Ulf Böge, Präsident des Bundeskartellamts, in einer Erklärung.

Die Netznutzungsentgelte hätten einen ganz entscheidenden Anteil am Strompreis und könnten somit zu steigenden Preisen führen. Die Wettbewerber der Bewag würden auf diese Weise beeinträchtigt, sagte ein Sprecher. Zunächst wird jetzt der Bewag Gelegenheit zu einer Stellungnahme gegeben. Sollten anschließend die Einwände weiter bestehen, käme es zu einer Untersagung durch die Behörde. Dagegen sind Rechtsmittel möglich.