Ist Cargolifter nun am Ende oder nicht? Der Brief, aus dem Focus zitiert, scheint klar, doch was soll das Dementi aus dem Hause Cargolifter uns sagen? Weil es nicht Aufgabe eines Magazins ist, Briefe von Vorständen und Aufsichtsräten an Ministerpräsidenten und Bundeskanzler zu erfinden, muss der Brief offensichtlich aus dem börsennotierten Haus mit den hochfliegenden Plänen stammen. Offenbar wollte da jemand bei den öffentlichen Geldgebern richtig Dampf machen: Entweder Geld, oder Ihr habt Schuld an 500 Arbeitslosen in Brandenburg.
Das Papier landete nicht nur in den jeweiligen Staatskanzleien, sondern wie so häufig auf einem Redaktionstisch. Als die Nachricht, Montag sei kein Geld mehr da, dann öffentlich ist, behauptet Cargolifter, der Inhalt des Schreibens stimme so nicht. Daraus lässt schließen: Erstens ist die Lage schlimm und führt bald zur Insolvenz. Zweitens ist die Führungsmannschaft verzweifelt und handelt verwirrt. Denn Politiker lassen sich nicht gern von der Wirtschaft erpressen.
Wenn das Produkt Cargolifter einen Markt hat und gut ist, dann finden sich auch private Geldgeber. Das Unternehmen hatte dafür Zeit genug, aber wenig Erfolg. Deshalb sollte der Staat sich zurückhalten.