zyk Berlin - Fachmessen können für kleine Anbieter Überraschungen parat haben. Zum Beispiel die Light + Building. Der Berliner Kommunikationsanbieter Ivistar AG stellte ein sehr starkes Interesse an seinen Produkten fest, während die Großen der Branche nur veraltete Technologie präsentiert hätten. Jedenfalls beim Angebot in der Fachsparte Gebäudeleittechnik.
Ivistar befasst sich mit Gebäudeleitsystemen und wie sie dank des Internets verbessert werden können - etwa die Raumplanung. Das Unternehmen hat eine Software für Raumverwaltung via Internet parat, die selbst entwickelte «intelligente» Türschilder oder Informationsstelen bedienen kann. «Das System ist so konzipiert, dass jeder, der mit einem Internet-Browser umgehen kann, auch Räume verwalten und Türschilder fernsteuern kann», sagt Ivistar-Vorstand Philipp Witte. So lassen sich etwa Konferenzräume mit den High-Tech-Türschildern von Ivistar ausrüsten. Diese werden per Browser angesteuert: Auf den Displays wird etwa die laufende Veranstaltung vermerkt, während im Hintergrund über eine weitere Ivistar-Software die Termine verwaltet werden.
Was auf Laien zunächst wie eine Lösung für Probleme wirkt, die vorher noch nicht vorhanden waren, stösst durchaus auf eine große Resonanz: So hat die Deutsche Telekom die weitläufige Hauptstadtrepräsentanz mit ihren 130 Räumen mit dem Ivistar-System ausgerüstet. Eine idealtypische Problemstellung: Häufig wechselnde Nutzer und eine Vielzahl unterschiedlicher Räume kennzeichnen den Hauptstadt-Ableger der Telekom. Das Volumen des Auftrags lag bei 500 000 Euro.
Dabei soll es nach Wittes Willen nicht bleiben. «Das Marktpotenzial ist im Grunde riesig», sagt der Ivistar-Vorstand. Weltweit winkt ein Volumen von 1,5 Milliarden Geräten, die mit einer Software wie der von Ivistar miteinander kommunizieren könnten. Praktisch ist das Potenzial allerdings geringer. Zunächst gehe es darum, beispielsweise Verwaltern großer Raumkontingente die Arbeit zu erleichtern und Kosten einzusparen.
Der Einsatz der Technik aus Berlin kann sich durchaus rechnen. Witte beziffert etwa den Installationsaufwand der Ivistar-Technik auf etwa 1500 Euro pro Raum. Dem stehen durchschnittliche Kosten von 3000 Euro im Jahr gegenüber, wenn ein Raum als Konferenzraum betrieben wird.
Entstanden ist Ivistar vor zwei Jahren am Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme. Mit Hilfe von Risikokapitalgesellschaften sei die Arbeit am Institut letztlich «aus dem Elfenbeinturm herausgeholt worden», bekennt Witte. Offenbar mit Erfolg, obgleich der Vorstand konkrete Zahlen nicht nennen möchte. «Das Jahr 2001 ist sehr gut gelaufen.» 2002 wolle man einen mehrfachen Millionenbetrag umsetzen und 20 Mitarbeiter fest beschäftigen.