Weltweit mehr Touristen trotz Krisen

Madrid - Trotz Wirtschaftskrisen und politischer Konflikte ist die Zahl der Touristen im vergangenen Jahr weltweit auf eine Rekordhöhe gestiegen. Wie die Welttourismusorganisation (WTO) in Madrid mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Auslandsurlauber im vergangenen Jahr weltweit im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent auf 715 Millionen. Damit überwand die Branche überraschend schnell ihr Tief des Jahres 2001, das durch die Terroranschläge vom 11. September in den Vereinigten Staaten ausgelöst worden war.

"Wir können relativ zufrieden sein", sagte der WTO-Generalsekretär Francesco Frangialli bei der Vorlage der Jahresbilanz. "Das Wachstum übertraf teilweise sogar unsere Erwartungen." Mit Ausnahme der USA und Lateinamerikas nahmen die Touristenzahlen in allen Regionen der Welt zu. Frankreich behauptete sich 2002 mit 76,7 Millionen ausländischen Urlaubern als das wichtigste Reiseland der Welt, vor Spanien, den USA, Italien und China. Die höchsten Einnahmen aus dem internationalen Tourismus erzielten die USA, vor Spanien und Frankreich.

Die Aussichten für dieses Jahr seien relativ günstig, erklärt die WTO in dem Bericht. "Das Syndrom des 11. September ist zwar noch nicht überwunden, aber die Auswirkungen für die Reisebranche werden zuweilen übertrieben." Die Bombenanschläge auf Bali oder in Kenia hätten sich in der Statistik nur wenig niedergeschlagen. "Die wichtigste Bedrohung für die Reisebranche ist nicht die Angst vor Terroranschlägen, sondern die unsichere Wirtschaftslage."

Europa verzeichnete eine Zunahme der Touristenzahlen von rund 2,4 Prozent, blieb aber unter dem Welt-Durchschnitt. Besonders hohe Steigerungsraten erzielten die TÃrkei (13,6 Prozent) und Bulgarien (7,8). dpa