Ein paar Jahre später gingen die Musiker tatsächlich fort: Sie zogen sich zurück - Karussell war Geschichte. Und das, obwohl die Band neben Karat, City und den Puhdys zu den populärsten der DDR zählte.
Die Gruppe, die aus den Combos Fusion und Renft hervorging, entstand 1976. Wie Renft wagte sich Karussell an kritische Texte ("Ehrlich will ich bleiben"), aber auch an Balladen ("Was kann ich tun für dich?"). Zwölf Alben füllten sie mit erdigem Rhythm & Blues, zwischendurch drehte sich das Personalkarussell: Heute sind von der Gründungsformation nur noch Wolf-Rüdiger Raschke und Reinhard Huth dabei. Dirk Michaelis, der "Als ich fortging" schrieb, stieg 1991 aus. Doch so ganz ließ die Band die Ehemaligen nicht los: Michaelis und der Gitarrist Peter Gläser bauten Karussell-Hits in ihre neuen Konzertprogramme ein.
Und Raschke regte 2007, nach 13 Jahren Pause, schließlich die Wiedervereinigung an: Am 20. September gab er mit Joe Raschke (Gesang, Keyboard, Bluesharp), Reinhard Huth (Gesang, Gitarre), Jan Kirsten (E-Bass, Gesang), Frank Endrik Moll (Drums) und Hans Graf (Gitarre) ein umjubeltes Comeback-Konzert in Leipzig, die anschließende Tour stand unter dem Motto "Wiedersehen im Traum". Jetzt steht eine weitere Tournee an: "1000 und eine Nacht" führt nach Syrien.
Heute können Fans im Filmpark Babelsberg mitträumen: Um 20 Uhr tritt die Band anlässlich des 15. Filmpark-Geburtstages auf. Filmfans können anschließend gleich dableiben: In der Vulkan-Arena läuft der Defa-Klassiker "Heißer Sommer".
Filmpark Babelsberg: Eingang Großbeerenstr., Potsdam, Tel. 0331/601 23 17/18. 8 Euro, Film ab 22.30 Uhr: 8 Euro