Mittwoch: Galerien

Konstruktion der Dekonstruktion

Henri Laurens Skulptur "La nuit" (1943) bildet eine weibliche Figur nach, deren voluminöse Beine übereinander geschlagen gerade ob ihrer Masse die Gesetze der Schwerkraft spiegeln, doch eine Fußspitze scheint die Bodenhaftung verloren zu haben, in der Luft zu schweben, als ob die Figur sich just erhebt.

"Selbst wenn ich Bewegung gestalte, suche ich Stabilität. Der Eindruck der Ruhe, den mein plastisches Werk geben will, wird durch die Bewegung nicht beeinträchtigt", beschreibt Laurens 1951 seine Intention.

1885 in Paris geboren, entwickelt Laurens unter dem Eindruck der Werke Rodins und Braques Skulpturen, die sich auszeichnen durch das Element des Fragmentarischen, Unfertigen im Augenblick scheinbaren Übergangs zwischen Ruhe und Bewegung, zwischen Konstruktion und Dekonstruktion. Später weicht die geometrisierte mehr der organischen Form, die sich gerade in der Gestaltung weiblicher Figuren in Stein und Bronze konzentriert. Laurens gegenübergestellt werden im Kunsthandel Wolfgang Werner Arbeiten Fritz Wotrubas, deren menschliche Gestalten blockartig zerlegt und neu zusammengefügt sind.

Kunsthandel Wolfgang Werner, Fasanenstr. 72, Wilmersdorf. Mo-Fr 10-18.30, Sa 10-14 Uhr. Bis 14.12.