In drei längst ausverkauften Konzerten spielt er am Wochenende letztmals mit den Berliner Philharmonikern. Ein paar Karten gibt es noch für den heutigen musikalisch-literarischen Abend, an dem er nicht in die Tasten greift, sondern seine heiter-melancholischen Gedichte vorträgt. Vielleicht werden wir ihn nun öfter als Dichter erleben. Dieses Hintertürchen hat sich der 77-Jährige offen gehalten. Seine Schmunzelverse über die Kölner Hust- und Klatschgesellschaft sind legendär. Seine hintersinnigen Gedanken über große Komponisten und kleine Schwächen sind mit österreichischem Charme gewürzt. Brendel liest aus seinem Gedichtband "Ein Finger zuviel". Ohne Klaviermusik kommt der Abend aber nicht aus. Pierre-Laurent Aimard spielt Miniaturen von den beiden Ungarn György Ligeti und György Kurtág.
Kammermusiksaal der Philharmonie, 20 Uhr, Tel. 25 48 89 99