Die Forscher um Jürgen Knoblich vom Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wandelten dazu Stammzellen mithilfe von Nährstoffen in Nervenzellen um. Die Zellen organisierten sich selbstständig zu funktionierendem Nervengewebe und entwickelten sich nach einem Monat zu unterschiedlichen Hirnregionen. Das Modell imitiert erfolgreich die Entwicklung des menschlichen Großhirns – allerdings nur bis zur neunten Schwangerschaftswoche und einer Größe von vier Millimetern. Für das weitere Wachstum fehlt die nötige Sauerstoff- und Nährstoffversorgung. Das Modell soll die Forschung zu Gendefekten revolutionieren. Bisher werden diese Defekte meist an Mäusehirnen erforscht. Nicht immer sind die Ergebnisse auf Menschen übertragbar.
Modell
Wissenschaftler züchten Mini-Gehirn aus Stammzellen
Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, im Labor ein Gehirn aus Stammzellen zu züchten.