Neue Untersuchung

Familienreport: Eltern wünschen sich mehr Zeit für ihre Kinder

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Hauptgrund für Kinderlosigkeit in Deutschland ist laut dem Familienreport 2012 das Fehlen eines geeigneten Partners.

Auch der Wunsch nach genügend Zeit für Hobbys und die Unsicherheit über die eigenen Zukunftsaussichten stehen dem Kinderwunsch entgegen. Wie die Studie darlegt, schrecken junge Menschen nicht mehr aus finanziellen Gründen vor einer Familiengründung zurück. Zeitknappheit ist das größte Problem, das Mütter und Väter beklagen. Zwei Drittel der vollzeitberufstätigen Eltern geben an, im Job zu stark gefordert zu sein. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) kritisierte, dass noch zu viele Unternehmen zu wenig Rücksicht auf Eltern nähmen. Auch müssten Kitas und Schulen ihre Betreuungsangebote besser auf die Arbeitszeiten abstimmen.

Eltern setzen sich in Deutschland auch besonders stark unter Erfolgsdruck. Der Report verweist etwa darauf, dass 80 Prozent der Eltern sich um den Schulerfolg ihrer Kinder sorgen. In Schweden sage dies dagegen nur eine Minderheit der Eltern. Vier von fünf Müttern sind zudem von Schuldgefühlen geplagt und meinen, entweder im Beruf oder in der Familie nicht genug zu leisten. Auch die Hälfte der Väter hat ähnliche Sorgen. 53 Prozent der Familien leisten sich nur ein Kind; ein Drittel hat zwei Kinder.

Die Ausgaben für staatliche Familienleistungen sind seit 2006 von 110 auf 125,5Milliarden Euro angestiegen. Neben Elterngeld und Kindergelderhöhung schlagen sich vor allem stark gestiegene Kosten für den Ausbau der Kleinkinderbetreuung nieder, wie aus dem Familienreport hervorgeht. Obwohl Deutschland damit rund fünf Prozent seiner Wirtschaftsleistung für die Unterstützung der Familien ausgibt, ist der Anteil der Kinderlosen hierzulande so hoch wie in keinem anderen Land: Jede fünfte Frau bleibt ohne Nachwuchs, unter Akademikerinnen ist der Anteil mit 31 Prozent sogar noch größer. Ministerin Schröder verwies allerdings auf aktuelle Forschungen, die zeigten, dass der Anteil der dauerhaft Kinderlosen unter den jüngeren Jahrgängen wieder rückläufig ist. „Viele Frauen, die nach 1970 geboren sind, bekommen in einem höheren Alter doch noch Kinder“, sagte Schröder.