Freie Universität und Humboldt-Universität gehören zu Deutschlands elf Elitehochschulen

- Berlin hat künftig zwei Eliteuniversitäten. Im Exzellenzwettbewerb der deutschen Hochschulen konnte die Freie Universität den begehrten Titel verteidigen. Im zweiten Anlauf nach dem Scheitern 2007 schaffte es auch die Humboldt-Universität, mit ihrem Zukunftskonzept die Juroren zu überzeugen.

Die Zahl der deutschen Eliteuniversitäten wuchs in der dritten Runde der Exzellenzinitiative von bisher neun auf elf. Neben der HU Berlin schafften es die Universitäten Bremen, Tübingen und Köln sowie die TU Dresden neu in den erlauchten Kreis. Die FU Berlin, die beiden Münchner Universitäten sowie Konstanz, Heidelberg und die RWTH Aachen hielten sich in der obersten Liga der deutschen Wissenschaftseinrichtungen.

Zu den Absteigern gehört neben den Universitäten von Göttingen und Freiburg die Technische Hochschule Karlsruhe. HU-Präsident Jan-Hendrick Olbertz nannte den Erfolg eine "Anerkennung der Berliner Wissenschaftslandschaft und auch der Berliner Wissenschaftspolitik der letzten Jahre". Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sprach von einem "hervorragenden Zeugnis" für Berlins Hochschulen. In der Konkurrenz der Regionen um hervorragende Wissenschaftler und engagierte Studierende bedeute es einen weiteren dicken Pluspunkt für Berlin. Die mit der Auszeichnung verbundenen zusätzlichen Forschungsgelder würden Berlin "im Wettbewerb der besten deutschen Hochschulen noch weiter voranbringen". Wie viel Geld genau nach Berlin fließen wird, ist noch unklar, die Bewilligungszusagen waren am Freitag noch nicht eingegangen. Die HU spekuliert jedoch auf 200 Millionen Euro, die FU auf 120 Millionen plus weiterer Mittel für die Kooperationen mit der Charité.

Neben den Auszeichnungen im Wettstreit ganzer Universitäten hat der Bewilligungsausschuss aus unabhängigen Experten auch Fördermittel für 43 exzellente Forschungsverbünde, sogenannte Cluster, und 45 Graduiertenschulen vergeben, wo Nachwuchswissenschaftler auf ihre Dissertation vorbereitet werden. Es werden insgesamt 39 Universitäten mit 2,4 Milliarden Euro finanziert.

Die Berliner Universitäten kamen mit neun Graduiertenschulen zum Zuge, das sind zwei mehr als bisher. Hier ist auch die TU Berlin mit der Berlin Mathematical School vertreten. Zudem werden vier Berliner Exzellenzcluster gefördert.

"Die Exzellenzinitiative hat einen großen Schub für unser Wissenschaftssystem gebracht", sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU). Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Wolfgang Marquardt, zeigte sich "beeindruckt von der hohen Qualität der eingereichten Anträge". Um mehr Projekte fördern zu können, wurden die beantragten Budgets nicht in voller Höhe bewilligt.