"Es gibt heute zu viele Krankenhäuser und vor allem zu viele Krankenhausbetten", sagte Straub der Berliner Morgenpost. Er ergänzte: "Wir leisten uns Strukturen, die größer und teurer sind als in anderen Ländern."
Straub sprach sich außerdem dagegen aus, den Krankenhäusern den Sparbeitrag aus der Gesundheitsreform zu erlassen. "Es ist nicht sinnvoll, die Sparmaßnahmen im Krankenhausbereich zurückzunehmen und teure Krankenhausstrukturen einfach aufrechtzuerhalten", sagt er. Die Krankenhäuser hätten 2011 mehr als 60 Milliarden Euro von den Krankenkassen und den Beitragszahlern bekommen. "Und 2012 sind es noch einmal 2,5 Milliarden Euro mehr."
Das traditionelle Nebeneinander von Krankenhäusern und Arztpraxen müsse sich ändern. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung solle viel häufiger ambulant erfolgen. "Dabei müssen niedergelassene Ärzte und angestellte Krankenhausärzte sowohl ambulante als auch stationäre Leistungen erbringen können", sagte Straub und forderte eine "einheitliche Vergütung für bestimmte medizinische Leistungen, die ambulant und stationär erbracht werden." Das sei eine wichtige Voraussetzung, um die Trennung von ambulanter und stationärer Versorgung zu überwinden.