Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 927 Millionen Euro erzielt worden. Zwar konnte ThyssenKrupp den Umsatz um 15 Prozent auf 49 Milliarden Euro erhöhen. Wertberichtigungen von 2,9 Milliarden Euro machten jedoch das Ergebnis zunichte. Dennoch sollen die Aktionäre wie im Vorjahr eine Dividende von 45 Cent je Aktie erhalten.
Konzern-Chef Heinrich Hiesinger hatte die Probleme im amerikanischen Stahlgeschäft von seinem Vorgänger Ekkehard Schulz übernommen. Unter dessen Führung waren die Kosten für die beiden neuen Stahlwerke in den USA und Brasilien explodiert. Der für den Bereich zuständige Vorstand Hans Fischer muss deshalb zum Jahresende gehen. Zusätzlich schloss die Sparte Steel Americas das Geschäftsjahr mit einem operativen Verlust von gut einer Milliarde Euro ab. Die Edelstahlsparte, von der sich der Konzern bis zum Herbst nächsten Jahres trennen will, musste Wertberichtigungen in Höhe von 800 Millionen Euro vornehmen. Im europäischen Stahlgeschäft konnte ThyssenKrupp zulegen. Angesichts der aktuellen Probleme bekräftigte Hiesinger seine Entschlossenheit, die Abhängigkeit des Konzerns von der konjunkturanfälligen Stahlsparte zu reduzieren.