Berlin

Chef der Treberhilfe tritt zurück

Gilbert Schomaker

Nach massivem Druck ist der umstrittene Chef der Treberhilfe, Harald Ehlert, mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH zurückgetreten.

Damit wolle er verhindern, dass die öffentliche Berichterstattung über seine Person die unbestrittene gute Arbeit der Treberhilfe "überstrahlt", heißt es in einer Erklärung. Dutzende Mitarbeiter hatten Ehlert, der auch Vereinsvorstand ist, zuvor zu dem Schritt aufgefordert.

Gestern wurden seitens der Senatssozialverwaltung weitere Vorwürfe gegen die Treberhilfe laut. So beteiligte sich das Sozialunternehmen, das Jahresüberschüsse von über einer Million Euro erwirtschaftete, an zwei Sozialprojekten mit einem Eigenkapital von nur 250 Euro. Der Senat gab 700 000 Euro dazu. "Das ist schon ein kritischer Vorgang, den wir jetzt in der Revision prüfen", sagte Sozialsenatorin Carola Bluhm (Linke). Gleichzeitig stellte die Behörde Strafanzeige gegen Ehlert wegen Veruntreuung öffentlicher Mittel.

Bei den neuen Vorwürfen geht es um eine Beratungsstelle für Obdachlose und ein Projekt der Straßensozialarbeit. Sie gehören zum sogenannten Zuwendungsbereich, bei dem der Staat die konkreten Vorhaben finanziert. Ungewöhnlich ist allerdings das extrem niedrige eingebrachte Eigenkapital der Treberhilfe. Üblich ist es, dass sich die Höhe des Eigenanteils an den vorhandenen Geldmitteln orientiert. Im Falle der Treberhilfe hätte also der Staatszuschuss deutlich geringer ausfallen müssen.