Berlin - Bei einem Feuer in einem Köpenicker Seniorenheim an der Charlottenstraße kam es in der Nacht zu gestern zu einem tragischen Unglück. Ein 24-jähriger Anwohner, der den alten Menschen zu Hilfe eilen wollte, erstickte im dritten Obergeschoss. Er hatte den Fehler begangen, den Fahrstuhl zu benutzen. Offenbar hatte der dichte Qualm verhindert, dass die Lichtschranke die Lifttüren schließen konnte. Der Rückzugsweg über das Treppenhaus war ihm vermutlich durch den Qualm versperrt. Der Maler, der erst in der vergangenen Woche einen Arbeitsvertrag unterschrieben hatte, war gefangen. Reanimationsversuche eines Notarztes blieben nach dem Unglück erfolglos.
Berlins Feuerwehr-Chef Albrecht Broemme bedauerte, dass dieses selbstlose Engagement ein so tragisches Ende nehmen musste. Dieser Fall zeige jedoch auch, dass ein Rettungsversuch für ungeschulte Personen leider lebensgefährlich ist.
Das Feuer war aus bisher ungeklärter Ursache kurz nach 1 Uhr in der im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung eines 92-jährigen Mannes ausgebrochen. Die Flammen hatten sich schnell ausgebreitet und auch auf die Balkone der darüberliegenden Wohnungen übergegriffen. Mehr als 60 Feuerwehrmänner bekämpften den Brand, die alten Menschen wurden - teilweise durch Atemgeräte vor dem beißenden Qualm geschützt - ins Freie geführt und dort versorgt. Der Inhaber der Brandwohnung erlitt Verbrennungen ersten und zweites Grades, er wurde ins Unfall-Krankenhaus Marzahn transportiert. Acht Bewohner erlitten Rauchgasvergiftungen.