Berlin - Nach dem Willen von Justizsenatorin Karin Schubert (SPD) sollen Berliner Gefangene in andere Bundesländer verlegt werden. «In Berlin gibt es seit langem steigende Gefangenenzahlen, in anderen Bundesländern nicht», begründet die Senatorin gegenüber der Berliner Morgenpost ihren Vorschlag. Die Berliner Gefängnisse sind seit Jahren überbelegt. Zurzeit sitzen etwa 5100 Menschen in Berlin hinter Gittern. Vor fünf Jahren waren es noch 4300.
Ursprünglich hatte es wegen der chronischen Überbelegung in den Berliner Haftanstalten Pläne für einen Gefängnisneubau nördlich von Berlin gegeben. Dieses Projekt fiel noch unter dem rotgrünen Senat den Sparzwängen zum Opfer.
Zwischen den Frauengefängnissen in Berlin und Brandenburg besteht bereits ein Vollzugsabkommen. Danach können Frauen, die in Berlin eine Haftstrafe in Höhe von zwei bis fünf Jahren verbüßen, in die Haftanstalt Luckau geschickt werden. Gleichzeitig nimmt Berlin straffällige Brandenburgerinnen auf, die sich für den offenen Vollzug eignen, noch minderjährig oder drogenabhängig sind.