Irgendwie sehen Honoratioren, denen Doktorhüte aufgesetzt werden, immer ulkig aus. Das war so bei Altkanzler Helmut Kohl in Harvard und jüngst auch bei Außenminister Joschka Fischer in Haifa. Nun also ist Bundespräsident Johannes Rau derart geehrt und behütet worden. Innerhalb einer Woche bekam er auf seiner Asienreise bereits den zweiten Ehrendoktortitel verliehen. Am Dienstag in Bangkok, gestern in Seoul. Die philosophische Fakultät der südkoreanischen Nationaluniversität ehrte Rau als einen der angesehensten deutschen Politiker. Stolz sei er auf diese Auszeichnung, erwiderte der Gast, und betrachte sie auch «als Ausdruck der ausgezeichneten Beziehungen zwischen Korea und Deutschland». Es ist der bereits elfte Doktorhut, der Rau im In- und Ausland verliehen wurde.