Die Stimmung unter jungen Menschen in Berlin ist optimistischer als in der übrigen Bevölkerung. Das hat sowohl eine Emnid-Umfrage im Auftrag der Morgenpost zum Jahreswechsel als auch eine Straßenumfrage unter Berlinern ergeben. Sehnlichster Wunsch für das neue Jahr 2003 dort: Kein Krieg. Laut Emnid erwarten 34 Prozent der unter 29-Jährigen, dass sich ihre persönlichen Lebensumstände 2003 verbessern werden. 25 Prozent erwarten für sich persönlich schlechtere Zeiten. Unter den Beftragten insgesamt rechnen 17 Prozent mit Verbesserungen, 35 Prozent erwarten, dass es für sie schlechter wird. Unter den Berlinern über 50 glauben aber nur neun Prozent, dass das neue Jahr persönlich positive Veränderungen bringt. Vor allem die Jungen zeigen sich zuversichtlich, dass die Politiker in Stadt und Land die Lage bewältigen können. Dennoch ist auch ihr Optimismus geringer als vor einem Jahr. Zum Jahreswechsel 2002 waren noch 42 Prozent optimistisch.
Auch die Aussichten für die Entwicklung Berlins haben sich eingetrübt. Nur noch 14 Prozent glauben, dass es 2003 mit der Hauptstadt aufwärts geht. 58 Prozent sagen, Berlin werde sich eher zum Negativen entwickeln.
Bundeskanzler Gerhard Schröder stimmt die Bürger in der Neujahrsansprache auf tief greifende Einschnitte ins Sozialsystem ein. «Wir werden Wohlstand, soziale Sicherheit, gute Schulen, Straßen und Krankenhäuser nur erhalten können, wenn wir uns auf unsere Kräfte besinnen und gemeinsam den Mut zu grundlegenden Veränderungen aufbringen», sagte der Kanzler. Er verlangte «mehr Eigenverantwortung jedes Einzelnen».