Johannesburg - Mit einem Appell zur Bekämpfung der Armut und zum Schutz der Umwelt ist gestern der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg eröffnet worden. «Die Völker dieser Welt erwarten, dass dieser Gipfel die Hoffnungen erfüllt, die vor zehn Jahren geweckt wurden», mahnte der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki. Die USA haben allerdings schon deutlich gemacht, dass sie bindende Verpflichtungen ablehnen.
Rund 60 000 Delegierte aus mehr als 180 Ländern wollen in Johannesburg eine Bilanz der Umwelt- und Entwicklungspolitik des vergangenen Jahrzehnts ziehen. Bei den zehntägigen Beratungen sollen die Zusagen des Umweltgipfels von Rio de Janeiro 1992 bekräftigt und konkrete Umsetzungspläne beschlossen werden. Dabei geht es etwa um das Ziel, die Anzahl der Milliarde Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser und der zwei Milliarden ohne angemessene sanitäre Einrichtungen zu halbieren.
Die EU will sich für die Festschreibung dieses Ziels stark machen. Ferner sollen die Gesundheitsvorsorge und die Energieversorgung verbessert werden. Fortschritt soll jedoch keinesfalls auf Kosten der Umwelt gehen, weshalb unter anderem eine nachhaltige Landwirtschaft gefordert wird.