Schweres Unwetter über Berlin: Zwei Kinder und zwei Männer tot

| Lesedauer: 2 Minuten

Foto: sb/tm

Berlin - Das schwere Unwetter über der Stadt hat gestern Abend zu einer Tragödie geführt: Zwei Kinder und zwei Erwachsene sind durch umstürzende Bäume ums Leben gekommen. Die Jungen aus Berlin und Frankfurt/M. starben auf der Insel Schwanenwerder in Zehlendorf, als ein Baum auf sie fiel. Zehn Kinder wurden verletzt. In Reinickendorf und Pankow begruben abgeknickte Bäume zwei Männer unter sich, die nur noch tot geborgen werden konnten. Berlins Feuerwehr-Chef Albrecht Broemme erschüttert: «Das ist entsetzlich».

Die getöteten Kinder verbrachten ihre Ferien auf der Insel Schwanenwerder. Dort gibt es ein Zeltlager, in dem Sommer- und Erlebniscamps durchgeführt werden. Am Nachmittag hatten dort noch Kinder von den bei den Terroranschlägen in den USA getöteten Feuerwehr-Leuten gemeinsam mit Bundesinnenminister Otto Schily das bis dahin schöne Sommerwetter genossen. Während die Kinder aus New York den Abend im Hotel verbrachten, ereignete sich die Katastrophe in dem Zeltlager.

Das Gewitter richtete in der Hauptstadt und in Brandenburg große Schäden an. Bäume stürzten auf die Straßen, der Verkehr kam zeitweise zum Erliegen. Bei Polizei und Feuerwehr gingen im Sekundentakt die Notrufe ein, sie konnten nicht alle gleichzeitig bearbeitet werden. Es wurde der Ausnahmezustand ausgerufen.

Nach Polizeiangaben musste gestern ab 20.40 Uhr der Betrieb auf dem Flughafen Tegel eingestellt werden. Wegen der umgestürzten Bäume musste einige Linien der Straßenbahnen, Busse und U-Bahnen unterbrochen werden. Die Berliner Feuerwehr forderte die Unterstützung aller Freiwilligen Feuerwehren an. Neben der Beseitigung von umgestürzten Bäumen mussten auch Keller leergepumpt werden. Die Polizei sperrte mehrere Straßen wegen Überflutung.

Die genaue Zahl der Verletzten lag gestern Abend noch nicht vor. Offenbar schrammte Zehlendorf sogar an einer Katastrophe vorbei, denn dort soll ein Baum auf einen Gefahrguttransporter gefallen sein. Flüssigkeit sei ausgelaufen, sagte ein Polizeisprecher.

Laut Wetteramt fegten Orkan-Böen mit 152 Kilometern pro Stunde über die Stadt. Mehr als 20 Liter Regen fielen pro Quadratmeter. In Brandenburg wurden innerhalb einer halben Stunde 150 Sturmschäden gemeldet. Die Feuerwehr konnte die Einsätze kaum bewältigen.