Oberhausen - Die Rettungsversu che für den zahlungsunfähigen Maschinenbauer Babcock Borsig sind am Widerstand der Banken gescheitert. Über die Zukunft des Unternehmens mit 22 000 Beschäftigten wird nun in einem Insolvenzverfahren entschieden. Nach einem fünftägigen Verhandlungsmarathon gab der nordrhein- westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) am Montag in Düsseldorf bekannt, dass die Gespräche mit den Banken erfolglos geblieben seien. Daher müsse das am Freitag beantragte Insolvenzverfahren weitergeführt werden.
Vier der sechs beteiligten Institute hätten nicht genügend Vertrauen in die strategische Neuausrichtung und die Führungsstruktur gehabt, sagte Clement. Nun soll geprüft werden, wie die Geschäfte weitergeführt werden können. Mehr als 13 000 der weltweit über 22 000 Beschäftigten des traditionsreichen Oberhausener Energietechnik-Konzerns arbeiten in Deutschland. In Berlin sind noch 400 Mitarbeiter bei Babcock Borsig beschäftigt. Davon sollen etwa 150 ihren Job verlieren, weil die Produktion nach den bisherigen Plänen ins spanische Bilbao verlagert werden soll.
Mit Ausnahme der Deutschen Bank und der WestLB hätten die meisten Geldhäuser ihre Unterstützung verweigert, sagte ein Sprecher der Commerzbank. Unter anderem kritisierte die Commerzbank, dass der Finanzierungsbedarf sich kurzfristig um rund 100 Millionen Euro erhöht hätte. Das habe die Tragfähigkeit des Konzepts erneut in Frage gestellt.