Walser wehrt sich gegen Antisemitismus-Vorwurf

BM Berlin - Der Schriftsteller Martin Walser wehrt sich gegen den Vorwurf, sein neuer Roman «Tod eines Kritikers» sei antisemitisch. Zuvor hatte die Redaktion der «Frankfurter Allgemeine Zeitung» den Vorabdruck des Buches mit diesem Argument abgelehnt. Frank Schirrmacher, einer der Herausgeber der FAZ, hatte Walser vorgeworfen, mit Mordfantasien gegen den jüdischen Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki zu spielen. Im Interview mit der Berliner Morgenpost weist Walser das zurück: «Schirrmacher macht aus meinem Buch eine Mordfantasie an einem Holocaust-Überlebenden. Er behauptet, ich hätte über nichts anderes geschrieben als über den Mord an einem Holocaust-Überlebenden. Aber das ist niemals das Thema meines Romans, ich bin doch nicht wahnsinnig, das würde ich niemals tun.» Auch Günter Berg, Verlagsleiter des Walser-Hausverlages Suhrkamp,verteidigt Walser: «Martin Walser ist doch nicht der Möllemann der deutschen Literatur.»