BM Tel Aviv - Israels Regierungschef Ariel Scharon hat Rückhalt in seiner eigenen Partei eingebüßt. Der konservative Likud-Block stimmte gegen die mögliche Errichtung eines palästinensischen Staates. Damit widersetzte sich eine Mehrheit der Delegierten gestern Abend in Tel Aviv dem ausdrücklichen Willen von Scharon. Der Premier hatte vor dem Zentralkomitee seiner Partei dafür geworben, die Abstimmung zu vertagen.
Das Votum gilt als schwere Niederlage für Scharon im innerparteilichen Machtkampf mit dem früheren Premier Benjamin Netanjahu, der sich klar gegen einen palästinensischen Staat ausspricht. «Jede Entscheidung, die heute getroffen wird, ist gefährlich für den Staat Israel und wird den Druck auf uns verstärken», sagte Scharon vor der Parteiversammlung und warb um eine Vertagung der Entscheidung. Der Auftritt des Regierungschefs wurde mehrmals von Buhrufen unterbrochen.