Berlin - Die Bundesregierung will weder den Fahrplan der Steuerreform ändern noch die Mehrwertsteuer erhöhen. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) wies Berichte über ein Vorziehen der für 2004 und 2005 vorgesehenen Steuerentlastungsstufen als "Unsinn" zurück. Es handele sich dabei "um die letzte Desinformationskampagne vor den Landtagswahlen". Eichel sagte, eine vorgezogene Steuerreform sei nicht finanzierbar und daher ein "Hirngespinst". Als erster Spitzenpolitiker der Union hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) vorsichtige Zustimmung zu einer Erhöhung der Mehrwertsteuer signalisiert. Dies könne infrage kommen, wenn im Gegenzug die Lohnnebenkosten gesenkt würden, sagte Böhmer. Sein bayerischer Amtskollege Edmund Stoiber (CSU) bekräftigte dagegen das bisherige Nein der Union zu allen Steuererhöhungen.