Das Wort "Listening Session" muß dem Leser erklärt werden. Es kam in Gebrauch, seit die Plattenfirmen aus Angst vor Raubkopien kaum noch Besprechungs-CDs mehr an Zeitungsredaktionen verschickten, sondern Journalisten einluden, um gemeinsam das neue Werk eines Popstars zu hören. Das war die "Listening Session". Wie jeden Anglizismus kann man es bequem übersetzen, auf deutsch hieße es Hörsitzung.
Die "Listening Sessions", die das DJ-Kollektiv Bitlabor einmal im Monat in der Schöneberger Jansen Bar veranstaltet, widmen sich ausschließlich dem Werk des großen Popavantgardisten, Bürgerschrecks und Musikgenies Frank Zappa (1940-1993). Der hat bis heute eine Fangemeinde, die ihn mit quasi-religiöser Inbrunst verehrt. Aus diesen Zirkeln stammen die Live-Mitschnitte von Zappa-Konzerten, die man sich in der Bar an jedem letzten Dienstag im Monat gemeinsam mit Gleichgestimmten anhören kann.
Heute steht im Mittelpunkt das Konzert in Edinboro (USA) aus dem Jahre 1974, von dem nur ein kleiner Teil auf dem Album "Roxy & Elsewhere" veröffentlicht wurde.
"Frank Zappa - The Listening Sessions": Jansen Bar, Gotenstr. 71, Schöneberg. Tel.: 781 11 13. Heute 22 Uhr. Eintritt frei.
mh