Im Rückspiel am Sonntag (17 Uhr, O2 World) muss die Mannschaft von Cheftrainer Luka Pavicevic mit zehn Punkten Unterschied gewinnen, um den Sprung doch noch zu schaffen. Bei einem Erfolg mit neun Punkten Differenz würde es eine Verlängerung geben.
Hatte Alba in der ersten Hälfte klar dominiert, war der Spielfluss nach der Pause wie abgerissen. Vor allem unterliefen den Berlinern, bei denen Blagota Sekulic mit 14 Punkten bester Werfer war, insgesamt 22 Ballverluste. "Da kann man dann auswärts kein Spiel gewinnen", meinte Albas Sportdirektor Henning Harnisch.
Alba war wie zuletzt mit Julius Jenkins, Dragan Dojcin, Rashad Wright, Blagota Sekulic und Immanuel McElroy gestartet. Doch es war kein Vergleich zu den beiden Spielen in der ersten Qualifikationsrunde gegen Le Mans. Hatte sich das Berliner Team in Frankreich (0:15) und auch in eigener Halle (2:13) jeweils einen Fehlstart geleistet und erst einige Minuten gebraucht, um richtig wach zu sein, war Alba diesmal sofort voll da.
Über 5:0 und 12:6 stand es kurz nach Beginn des zweiten Viertels 21:12 für die Berliner. Vor der gespenstischen Kulisse in der Halle "Frieden und Freundschaft" in Piräus, die nur mit knapp 1000 Zuschauern besetzt war (Fassungsvermögen 14 700), hatte bis zu diesem Zeitpunkt fast nur Alba gespielt. Distanzwürfe saßen, es wurde gut kombiniert - und auch unter den Körben waren die Berliner stark.
Doch dann kam für kurze Zeit der erste Bruch ins Berliner Spiel. Auch eine Auszeit von Pavicevic brachte keine Besserung, die Griechen verkürzten auf 20:21. Allerdings ließen sich die Berliner noch nicht aus dem Konzept bringen, gegen ihre konsequente Defensive fand die Mannschaft aus der Athener Vorstadt zu diesem Zeitpunkt nur selten ein Mittel.
Hatte es Maroussi in der Offensive vergeblich versucht, musste man im Gegenzug immer wieder Berliner Punkte hinnehmen. Vor allem Blagota Sekulic, zwischen 2004 und 2006 selbst bei Maroussi unter Vertrag, war kaum zu halten und hatte bis zum Wechsel bereits zwölf Punkte erzielt. Elf Zähler Differenz (37:26/19. Minute) betrug die höchste Berliner Führung. Alba Berlin ging mit einem Acht-Punkte-Vorsprung (38:30) in die Pause.
Aber geistig schienen die Berliner noch in der Kabine zu sein, denn nach dem Wechsel ging fast gar nichts. Maroussi, jetzt beim Rebound besser und insgesamt viel aggressiver, gelang Punkt um Punkt - und nach einer 10:0-Serie aus Sicht der Griechen lag Alba zum ersten Mal in diesem Spiel zurück (38:40/22.). Die Athener - wie aufgedreht - profitierten nun immer wieder von Ballverlusten Albas. Beim Team von Pavicevic war keinerlei Souveränität mehr vorhanden, offensiv fand man keinen Rhythmus mehr.
Die Berliner wirkten verstört, der Rückstand erhöhte sich auf 44:54 (27.). Nicht zu fassen nach der Leistung, die Alba noch vor der Pause gezeigt hatte. Das dritte Viertel ging mit 28:13 an die Griechen. Bis zehn Minuten vor Ende, es stand 51:58, hatten sich die Berliner schon 17 Ballverluste geleistet.
Alba musste im letzten Viertel um jeden Punkt kämpfen, wissend, dass man den Rückstand für das Rückspiel in Berlin so gering wie möglich halten musste. Zwar konnte Steffen Hamann mit einem Dunking vier Minuten vor Schluss auf drei Punkte verkürzen (65:68), doch dann brach es über die Berliner herein. Harnisch hat jedoch noch Hoffnung: "Es wird nicht leicht, aber es ist möglich, schließlich haben wir ein Heimspiel."