Da war die Stimmungslage bei den Berlinern natürlich eine ganz andere. Zwar hatten sie aus einem 41:57 ein 62:58 gemacht, aber am Ende verlor der Tabellenführer dennoch beim Aufsteiger.
"Die harte Arbeit des MBC hat sich ausgezahlt", sagte Albas Cheftrainer kurz. Für Alba galt wohl: Es wurde zu lange zu wenig gearbeitet. "Es hat sich zum ersten Mal in dieser Saison gezeigt, dass man irgendwann müde wird und auch ist", stellte Sportdirektor Henning Harnisch nach dem 39. Pflichtspiel seit dem 29. September 2009 fest. Ausgelaugt, so präsentierte sich Alba zumindest 25 Minuten lang. "Man kämpft dagegen an", sagte Harnisch, der aber auch von "fehlendem Fokus" sprach. "Wir hatten ein hartes Programm, aber das Programm bleibt weiter hart", stellte Pavicevic fest.
Es ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt für einen Durchhänger. "Wir müssen ganz schnell Kräfte sammeln", meinte Harnisch, wohl wissend, dass das in der momentanen Situation ganz schwer wird.
Besagte Müdigkeit, nicht nur körperlich, sondern nach den vielen Reisen auch geistig, dazu das Fehlen von Jurica Golemac und Adam Chubb - keine gute Voraussetzung für das, was jetzt kommt: Da sind die beiden Eurocupspiele daheim gegen Le Mans am Mittwoch und in Badalona am Dienstag in einer Woche. Beide Spiele müssen gewonnen werden, um sicher das Viertelfinale des europäischen Wettbewerbs zu erreichen. Und dazwischen steht am Samstag auch noch der Bundesliga-Klassiker gegen Bamberg auf dem Programm.
"Man darf jetzt nicht groß darüber nachdenken, was wäre, wenn...", forderte Harnisch. Für ihn gilt nur eins: "Wir müssen gegen Le Mans gleich wieder attackieren." Trotz aller Müdigkeit.