Geschwister im Gleichschritt

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Sebastian Schlichting

In den vergangenen drei Jahren war sie Deutsche Meisterin in ihrer Altersklasse geworden. Dieses Jahr im Februar konnte Franziska Petereit ihren Titel nicht verteidigen. «Da war ich bei den Olympischen Spielen», sagt die 16-Jährige Eisschnellläuferin vom Berliner TSC. Das Nationale Olympische Komitee hatte sie zusammen mit anderen Nachwuchssportlern nach Salt Lake City eingeladen. «Das war ein ganz tolles Erlebnis», erinnert sie sich.

Selbst im Zeichen der fünf Ringe zu starten, davon ist sie natürlich noch ein ganzes Stückchen entfernt. Aber Franziska ist eines der größten deutschen Talente. Beim deutschen Junioren-Qualifikationswettkampf im Mehrkampf am Wochenende im Sportforum Hohenschönhausen belegte sie in der Altersklasse 16/17 Platz zwei hinter der Erfurterin Karoline Zillmann und vor ihren Mannschaftskolleginnen Cindy Nedela und Kathi Metzner. «Sie hat eine bessere Technik als ich. Daran muss ich noch arbeiten», meinte die Berlinerin anerkennend über die Siegerin.

Zeit genug bleibt ihr. Die Junioren-WM 2004 ist das große Ziel. «Franziska soll kontinuierlich darauf vorbereitet werden», sagte Isolde Weidner, Cheftrainerin der Junioren. Große Hoffnungen setzt Weidner bei der nächsten WM - im Februar 2003 in japanischen Kushiro - auf eine andere Starterin vom TSC: Monique Angermüller, die im Sportforum die AK 18/19 gewann. «Sie hat auf alle Fälle Medaillenchancen.» Für den zweiten Berliner Sieg sorgte Felicitas Fettke (TSC) in der AK 14/15. Weitere gute Resultate erzielten Lisa Schlimme (Berliner SC, Platz drei in der AK 18/19) und Nico Dorsch (SC Berlin, Dritter AK 16/17).

In der AK 14/15 tauchte bei den Jungen der Name Petereit noch einmal auf. Michael, Franziskas 15-jähriger Bruder, wurde Dritter. Hinter den Erfurtern Fabian Gneupel und Eric Rauschenbach, die zeitgleich über 3000 m in 4:21,88 Minuten mit einem neuen deutschen Altersklassenrekord für das herausragende Ergebnis sorgten.

Jeweils die ersten Vier in den Altersklassen 14/15 und 16/17 qualifizierten sich für den Länderkampf gegen Gastgeber Niederlande am kommenden Wochenende - also auch die Geschwister Petereit. Heute drehen sie beide ihre Runden auf dem Eisoval, aber die knapp zwei Jahre ältere Franziska begann auch gut zwei Jahre vor ihrem Bruder mit dem Eisschnelllaufen beim TSC. Und hat bislang zwei nationale Titel mehr gewonnen als Michael. Über die Leistungsstärke sagt dies aber wegen des Altersunterschieds nichts aus. «Wer von uns besser ist, kann man nicht sagen. Wir sind beide noch jung», sagt Franziska Petereit, die - wie ihr Bruder - die Werner-Seelenbinder-Sportschule besucht.